Fischländer Kirche

Die Fischländer Kirche wurde am 14. September 1873 eingeweiht. Zwischen 1166 und 1190 wurde an diesem Ort die erste Kirche aus Holz errichtet und 1385 wird von einem Kirchenbau durch das Ribnitzer Clarissenkloster an diesem Ort berichtet. Diese Kirche wurde 1869 abgebrochen und die heutige Kirche errichtet.

Schon lange bevor das Christentum in Mecklenburg einzog, war dieser Ort ein heiliger Ort; hier wurde der Wendengott Swantewit verehrt und angebetet. Die Sage berichtet, der Schimmel des Swantewit habe den Kirchhügel in einer Nacht mit seinen Hufen aufgeworfen. Grabungen haben erwiesen, dass dieser Hügel auf dem flachen Inselland künstlich aufgeschüttet wurde. Bis 1830 diente der Hügel als Kirchhof, danach wurde ein Friedhof am Nordrand des Dorfes angelegt.

Die Fischlandkirche ist im neugotischen Stil errichtet, sie hat einen kreuzförmigen Grundriss.

Christliche Verkündigung ist hier eng mit der Geschichte und Gegenwart des Ortes verbunden. Bis heute leben in Wustrow Seeleute und ihre Familien. Darauf weisen auch die drei Schiffsmodelle in der Kirche hin. „Deo Gloria“ (Nordempore), „Hoffnung“ (Kirchenschiff) und „Cristiana“ (Südempore) sind Geschenke von Wustrower Seeleuten, die meist ihr eigenes Schiff nachbauen ließen, wenn sie sich in den Ruhestand begaben. So wollten sie Gott ihren Dank zur Bewahrung vor Schiffbruch ausdrücken.

Ältestes Inventarstück der Kirche ist die aus dem Mittelalter stammende, mächtige gotische Tauffünte aus französischem Kalksandstein.

Im Jahr 1970 wurde von der Firma Jehmlich in Dresden eine neue Orgel eingebaut. Diese Orgel besitzt zwei Manuale und ein Pedal. In den dreizehn Registern stehen 986 Pfeifen. In den Sommermonaten kommt dieses Instrument durch zahlreiche Konzerte in besonderer Weise zur Geltung.

Vom Turm, der vier Glocken beherbergt, hat man einen weiten Blick über Bodden, Land und Meer. In 18 Meter Höhe befindet sich eine Aussichtsgalerie. Von ihr aus wird auch der Ortsname einsichtig. „Swante wosdrowe“ – der Ort auf der heiligen Insel. Bis zum Ende des 14. Jahrhunderts war Wustrow eine Insel, die durch zwei Ausflüsse von der Recknitz in die Ostsee vom Festland getrennt war. Der Rest des südlichen Flusslaufes ist vom Kirchturm noch gut erkennbar. Der Turm dient außerdem als Seezeichen, weshalb in den umliegenden Orten keine weiteren Kirchtürme gebaut werden durften.

Nach umfassenden Baumaßnahmen besitzt die Fischländer Kirche seit 2016 einen behindertengerechten Aufgang und eine weitere Zuwegung für die Kirche. Ein Rundweg ermöglicht die Kirche von allen Seiten bequem zu betrachten. Dank einer beheizten Winterkirche können auch in der kalten Jahreszeit Gottesdienste gefeiert werden.

Ende Juli 2021 fand ein Jahrhundertereignis in der Kirche statt, gleich drei neue Glocken wurden geweiht. Nötig wurde dies, da im ersten und zweiten Weltkrieg jeweils die Bronzeglocken zu Kriegszwecken eingeschmolzen wurden und in der darauffolgenden Zeit weder Geld noch Material für Bronzeglocken verfügbar war. Die Lebenszeit der alternativen Stahlgussglocken war inzwischen abgelaufen, so dass in einem Kraftakt von Gemeinde und gesammelten Spenden drei neue Bronzeglocken in Auftrag gegeben werden konnten.

"Meine Zeit steht in deinen Händen" ist die Inschrift der größten Glocke, der Abschiedsglocke, die geläutet wird, wenn ein Gemeindemitglied verstorben ist.

"Gott ist unsere Zuversicht und Stärke" steht auf der zweiten Glocke, die als Gebetsglocke fungiert und mit ihrer Inschrift auch die Vergangenheit mit der Gegenwart und Zukunft verbindet.

Die kleinste und hellste Glocke ist die Friedensglocke, auf der gemäß ihrer Bestimmung "Dona nobis pacem" (Gib uns Frieden) zu finden ist. Ihr Klang ermahnt, den Frieden zu suchen und/oder zu stiften. Diese drei Glocken bilden nun mit der vierten noch vorhandenen Glocke ein Vierergeläut im Wustrower Kirchturm.

Die Kirchengemeinde lädt sonn- und feiertags 10.15 Uhr zum Gottesdienst ein.


Öffnungszeiten:
Die Öffnungszeiten können kurzfristig geändert werden. Bei Sturm und Regen bleibt der Turm geschlossen.

April - Juni:
Mo bis Sa: 11.00 - 17.00 Uhr,
So 11.30 - 17.00 Uhr Turmbesteigung

Juli - September:
Di bis Sa: 11.00 - 15.00 Uhr offene Kirche und Turm

Oktober/November:
Di bis Sa 11.00 - 16.00 Uhr Turmbesteigung

Dezember:
Di bis So 11.00 - 16.00 Uhr Turmbesteigung
sonntags 10.15 Uhr Gottesdienst

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