Zeesboote haben sehr gute Segeleigenschaften, die früher zum Aufkreuzen zwischen zwei Driften nötig waren. Eine Eigenschaft, die sie für die Umnutzung als Sportboot prädestiniert hat. Regatten wurden zwar schon früher gesegelt, aber als Sportbootklasse begannen die alten Holzboote in den sechziger Jahren bei Regatten mit zu mischen. Die Wustrower Zeesbootregatta findet jedes Jahr am ersten Wochenende im Juli statt.
Auffallend an den Zeesenbooten sind die braunen Segel. Die Baumwollsegel wurden früher mit Ockerfarbe, Holzteer, Lebertran, Gerblauge aus Eichenrinde und Rindertalg imprägniert, „geloht“, um sie länger haltbar zu machen. So erhielten sie eher nebenbei ihre typische Farbigkeit.
Zeesenboote wurde mit Klinker- oder Karweelbeplankung in Schalenbauweise gebaut. Dafür wurde Eiche und Lärche verwendet. Damit das Fahrzeug zeesen konnte, musste das Unterwasserschiff sehr flach sein. Anfangs hat man mit einem Seitenschwert gearbeitet. Als in Deutschland das Mittelschwert bekannt wurde, hat man dieses sofort übernommen. Der Tiefgang der Boote ist häufig geringer als 1 Meter, die Rumpflängen schwanken zwischen 7 und 12 Meter. Segelfläche haben sie zwischen 49 und 120 Quadratmetern.
Die Takelage hat sich kaum verändert. Zeesenboote sind Slup oder Ketsch getakelt. Der Großmast ist mit Wanten und Stagen versehen, der Besan kann freistehend sein. Als Vorsegel dienen Fock und Klüver. Der Klüverbaum dient gleichzeitig als Halterung des vorderen Driftbaumes, der zusätzlich ausgeschoben werden konnte. Die Schoten werden auf der Luvseite dichtgeholt und das Schwert aufgeholt: So konnte das Zeesboot quer zum Wind driften und die Zeese als Grundschleppnetz auf der Luvseite gezogen werden.
Von Mai bis Oktober können interessierte Gäste ab Hafen auf den Zeesbooten "Butt" oder "Bill" mitfahren. Abfahrtszeiten sind täglich 11, 13, 15 und 17 Uhr. Sonderfahrten nach Absprache
Anmeldungen bei Jochen Eymael unter 0151 /28776273